Robin Hood – König der Diebe [Repost – Teil 2]

[Repost von Verreiß Mich]

Quelle: Robin Hood. König der Diebe – Buch zum Film von Simon Green

Feinde

Währenddessen in Sordids Todesfestung Nottingham Castle, einer sehr finsteren und hässlichen Burg, die außerdem angeblich verflucht sein soll (Bösewichte wohnen nun einmal nicht in niedlichen kleinen Burgen mit hübschen Türmchen):

Glee von Glamour stapft durch die Flure und macht sich Sorgen, denn er bringt ja schlechte Nachrichten, und der Sheriff von Nottingham liebt es wie jeder Bösewicht, Männer in seinen eigenen Reihen umzuwurksen. Da der Sheriff anscheinend nicht in irgendeinem offiziellen Teil des Schlosses herumspringt, ist Getier von Grabbel jetzt auf dem Weg zu seinen Privatgemächern. Die sind aber mit einer Wache versperrt, die Order hat, niemanden durchzulassen.

„Tritt beiseite, Kerl“, knurrte Gisborne ungehalten. […] Gisborne versetzte [der Wache] kurzerhand mit seiner gepanzerten Faust einen Schlag unter die Gürtellinie, und schob den zusammensinkenden Mann beiseite.

Wenigstens hat der Wachchor jetzt einen neuen Sopran. Ich frage mich aber, ob das genau so im Originalfilm zu sehen war. Egal.

Drinnen sitzt der Sheriff von Nottingham in einer Wolke von Parfüm und Rauch und in Begleitung eines halb nackten Mädchens herum und möchte dabei nicht gestört werden. Also beim Herumsitzen.

Der Sheriff von Nottingham war ein hochgewachsener, schlanker Mann Anfang Dreißig mit scharfen Gesichtszügen und kalten, dunklen Augen. Er sah auf eine brutale und rücksichtslose Weise gut aus.

Das heißt, er sparkled jeden um, der ihm in die Quere kommt.

Das leichte Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte, entbehrte jeglicher Wärme und erst recht jeglichen Humors. Er war stets nur in bester Seide gekleidet und trug sie mit lässiger, nur geringfügig einstudierter Eleganz.

„So, dann will ich mal lernen, wie man Kleidung trägt. Hm, hm. Okay, das klappt. Jetzt lerne ich, wie man böse wird!“

Der Sheriff bemerkt, dass Gertie von Griesbrei ziemlich durch die Mangel gedreht aussieht und hebt deshalb eine sorgsam gepflegte Augenbraue. Männer die Augenbrauen zupfen sind metrosexuell, deshalb fast schwul, und deshalb per Statut böse! Achtet auf die Augenbrauen!

Der Sheriff fühlt sich in seinem Vergnügen (Herumsitzen, sich zu qualmen und halb nackten Frauen die Schultern streicheln) schwer gestört und verlangt deshalb zu wissen, was los ist. Gisborne redet ein bisschen um den heißen Brei herum und erklärt dann, Robin von Locksley sei wieder da. Der Sheriff findet das vage amüsant, weil ein einzelner kleiner Locksley doch einer Truppe bewaffneter Männer nichts anhaben können dürfte. Gisborne versucht sich damit herauszureden, dass Robin einen Kumpel dabei hatte, [e]inen dunkelhäutigen Fremdling mit der gezeichneten Haut des Islam. Was so alles als islamisch durchgeht ist immer wieder erstaunlich. Ich warte noch auf dem Tag, an dem ein Fremdling mit Giraffenkopf nach Art des Islams auftaucht.

And now for something completely different:

In der Wand hinter dem Stuhl des Sheriffs beobachtete ein stechendes Auge […] die Szene durch verborgenes Guckloch, und verschwand dann aprupt.

Schwebende entkörperte Augen sind unterwegs!

Währenddessen freut sich der Sheriff, dass Locksley das Schloss gesehen hat.

„Da hat der junge Locksley inzwischen ja wohl auch das Haus seiner Kindheit aufgesucht und noch das letzte Kokeln des Gebälks gesehen. Der kleine Tischgrill und die Medallionpolitur haben sich wirklich gelohnt! Gnihihihihi!

Damit wir nun endgültig davon überzeugt sind, das der Sheriff phööööse ist, beißt er jetzt nochmal das Mädchen an, das die ganze Zeit vor seinen Füßen hockte.

Der Sheriff preßte die zitternde Handfläche an seinen Mund und biß dann heftig zu.

„Omnomnom Handfläche!“ Obwohl nicht wirklich klar ist, wie er das gemacht hat. Probiert es aus, versucht in eure Handfläche zu beißen!

Der Sheriff bestätigt nochmals dass er ein böser Sadist ist, weil er dem Mädchen Schmerzen androht, und dann geht’s ab in den Keller, denn es ist wieder Wahrsagerzeit! Man geht eine lange dunkle Wendeltreppe voller Spinnen, Ratten, Haie und anderer böser Tiere der Dunkelheit hinunter (was für ein Gedrängel!) und steuert auf den Kabuff einer Hexe zu. Gisborne ist besorgt und angewidert, während der Sheriff fröhlich kichernd herum hüpft und sich freut.

Man gelangt an eine Tür, in die blasphemische Abbildung geschnitzt sind, zum Beispiel ein Porträt von Nietzsche und Jesuskarikaturen. Hinter der Tür findet sich ein schlecht ausgeleuchteter Raum mit den obligatorischen Chemieversuchslaboren und Absonderlichkeiten wie schwarze Kerzen.

Aus dem Dunkel kommt die Albinofrau, die wir schon beim Mord des älteren Locksley gespoilert bekamen, hervor getanzt und erfüllt alle Klischees einer alten Hexe, inklusive des exzentrischen Schmucks.

Um den Hals trug sie eine knorpelige Kette aus getrockneten Hühnerbeinen.

Man könnte schließlich nachts Hunger bekommen. Oder sich mal am Rücken kratzen wollen.

Das Bild einer bunten Plastikverpackung für Hundefutter, gefüllt mit Hühnerfüßen. Abgebildet auf der Packung ist ein Hund und der Schriftzug Hühner-Füße.

Oder es gibt nur eine Möglichkeit, den Hund dazu zu bringen mit ihr zu spielen.

Die Hexe kocht die älteste Buchstabensuppe der Welt, indem sie Holzrunen in ein fauliges Gänseei schmeißt. Ja ja, damals, als es noch kein Maggi gab, war alles noch etwas einfacher. Die Hexe betrachtet die Suppe und davon wird ihr vermutlich dermaßen übel, dass sie in Trance verfällt. Nicht, dass mir das bei Maggi-Suppe nicht auch schon passiert wäre.

In ihrer Vision sieht die Hexe, dass König Richard wiederkommt, und dass der bemalte Mann und Locksley sie alle umbringen werden. Daraufhin betraut der Sheriff Gisborne damit, sich darum zu kümmern, weil das das letzte Mal ja schon so prima funktioniert hat.

Ein Kommentar

  1. Irgendwie wird die Verfilmung nicht mit meinem aktuellen Kopfkino mithalten können. Allein den Handflächenbiss halte ich für ähnlich schwer umzusetzen wie den kilometertiefen Schacht aus dem ersten Teil. Außerdem stelle ich mir die „vom Islam gezeichnete Haut“ eher als diverse Schriftzeichentattoos vor, und wundere mich darüber, dass Wer von Wasauchimmer diese lesen und als islamische Glaubenssätze einordnen kann. Vielleicht hat die Klischeehexe ihm das aus dem Kaffeesatz gelesen? Wie konnte irgendwer glauben diese tolle Abenteuergeschichte für Geld verkaufen zu können?
    Danke fürs Uploaden hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert