Robin Hood – König der Diebe [Repost – Teil 5]

[Repost von Verreiß Mich]

Quelle: Robin Hood. König der Diebe – Buch zum Film von Simon Green

Was zuletzt geschah:

Robin Hood verteilte den vom Sheriff gestohlenen Schinkenimbiss an seine Mannen im Walde und begann in einer Robbing Montage, Menschen auszuräubern. Dabei erbeutete er unter anderem eine Millionen in Gold, eine Menge Bier und einen rassistischen islamophoben Mönch. Jungfer Marian kam zu Besuch in Robins Dorf und durfte seinen nackten Hintern bewundern. Fanny, die Ehefrau von Little John und Mutter von Wulf, hatte eine komplizierte Geburt und wurde von Asim aufgeschnitten, was sie nicht nur nicht umbrachte, sondern den rassistischen Mönch veranlasste „Heiden“ von nun an seine Freunde zu nennen! Marian wurde von Robin eine Weile bezirzt und dann mit der Aufgabe, dem König einen Brief zu schicken und ihm von den Untaten des Sheriffs zu berichten, auf einem Fluss weggeschippert. Außerdem gab Robin ihr Duncan mit, damit er seinen lustigen blinden Comic Relief gut untergebracht weiß. 

Verrat

Das letzte Mal, als wir Marian und ihren Lieblingsräuber Kevin Costner verließen, hatte letzterer erstere gerade von seinem Dorf weg geschippert mit der Aufgabe, sein Zalando-Paket bei der Post abzuholen einen Brief an den König zu schicken. In unserem neuen Kapitel läuft Marian nun im Postamt Amtszimmer des Bischofs hin und her und macht sich Sorgen.

Schließlich zwang sie sich, nicht mehr hin und her zu laufen und setzte sich auf einen der geradezu sündhaft bequemen Stühle.

Marian hat nämlich einen heimlichen Stuhlfetisch.

Marian lamentiert darüber, dass die ganzen teuren Gegenstände im Raum auch an die Armen verteilt werden könnten. Das Problem ist nur, dazu müsste man erst einmal diesen Kram gegen a) Geld oder b) die benötigten Nahrungsmittel eintauschen, und dazu braucht man dann wiederum einen anderen Reichen, der die teuren Vasen und famosen Wandteppiche überhaupt haben will. Oder die Armen bekommen besonders flauschige Unterwäsche mit bezaubernden Jagdmotiven.

Schließlich kommt der Bischof hereingeschneit und Marian drückt ihm den Brief in die Hand mit dem Hinweis, er sei von vitaler Wichtigkeit. Der Bischof ruft sofort seinen persönlichen Kurier.

Er sah professionell, aber anonym aus, wie alle seiner Art.

Der Kurier ist eine Unterspezies des gemeinen Statisten und deshalb überall anzutreffen, aber sehr unauffällig!

Als jemand, der früher oder später irgendwann auch einmal eine schlechte Nachricht zu überbringen haben würde, machte es sich bezahlt, nicht übermäßig wahrgenommen zu werden.

Dieser Satz gewinnt den Preis für die meisten Füllwörter der Welt! Der Preis wird „früher oder später irgendwann auch einmal“ an Simon Green geschickt.
Und warum ist es wichtig, dass niemand den Kurier wiedererkennen kann? Entweder, er wird beim Überbringen der Nachricht gleich umgebracht, oder derjenige, der die schlechte Nachricht erhält, ist eh daran interessiert, den Herrn des Kurier ausfindig zu machen, der für die schlechte Nachricht verantwortlich ist, dann wird der Kurier vermutlich einfach festgehalten und gefoltert, bis er preisgibt woher er kommt. In beiden Fällen ist Unauffälligkeit wurscht.

Der Kurier erhält weitere Instruktionen.

„Reist sofort damit nach Frankreich. Übergebt den Brief allein dem König persönlich, niemandem sonst. Ist das nicht möglich, müsst ihr ihn vernichten.“

Der Kurier sah entsetzt aus. „Aber wie soll ich denn den König vernichten?“ „Den Brief, du Trottel!“, grunzte der Bischof genervt. „Aber mal im Ernst, wer lässt denn einen x-beliebigen, unauffälligen Kurier bis zum König vor? Ich könnte ja sonstwas in dem Brief mit mir herumtragen, Antrax oder eine Briefbombe oder so!“, wandte der Kurier weiter ein. „Außerdem, wo in Frankreich ist der König denn zur Zeit? Ich weiß nicht, wann ihr das letzte Mal nachgeschaut habt, eure Schussligkeit, aber Frankreich ist groß!“ „Tu einfach was man dir sagt, okay?“

Der [Kurier] verbeugte sich noch einmal stumm und völlig ausdruckslos vor ihr. Marians Mund wurde schmal. „Und noch etwas. Meine Hausdame Sarah wird Euch begleiten.“

Das ist die beste Idee ever! Vermutlich hatte sich die Filmcrew überlegt, dass ihnen jetzt ein Statist fehlt, den man mit dem ollen Kurier mitschicken kann und hat dafür eine bekannte Figur genommen. Ist ja wurscht, dass sich das nicht gehört und auch ziemlich unpraktisch ist, einfach die Hausdame mit einem Mann auf eine weite Reise zu schicken. Und zudem, wenn sowieso die olle Hausdame nach Frankreich zuckelt, warum braucht man dann den Kurier? Hat die Hausdame keine Karte oder was ist da los? Warum hat die Hausdame den Brief nicht bei sich behalten und wird vom Kurier begleitet? Vor allem wäre das doch viel anonymer gewesen, die Hausdame allein loszuschicken, als das alles öffentlich anzuleiern! Plotlöcher! Überall! Aaaaaah!

Der Kurier und die Hausdame zuckeln los.

Marian sah ihnen nach und winkte mit einem weißen Taschentuch, bis sie in der Ferne verschwunden waren, was bereits nach drei Minuten der Fall war, weil der Bischof mitten in der Stadt wohnte, was schon in den letzten Kapiteln etabliert wurde aber keinen interessiert weil das kein gutes Buch ist aaaaargh…!!!

Der Kurier legt die Hausdame herein, schlägt sie nieder und läuft mit dem Brief weg. Jaaa, schick die Hausdame mit. Beste Idee ever!

Währenddessen:

In den Privatgemächern des Sheriffs auf Nottingham Castle standen sechs seiner besonders ausgewählten Barone im Halbkreis um einen langen, mit einem Tuch bedeckten Tisch herum.

„Du da, Baron Nummer Zwei!“, sagte der Schnarchsack von Nudelholz gerade, „heute abend in mein Zimmer! Aber zunächst, Metal!“

Sie sangen ein rauhes, dissonantes Lied, das bei weitem älter war, als selbst die Sprache, in der sie es sangen. Hätten sie geahnt, wen und was dieses Lied ursprünglich besungen hatte, hätten sie sich möglicherweise doch ein anderes für ihr Ritual ausgesucht.

„Was bedeutet eigentlich „Iä! Iä! Cthulhu Fhtagn“?“, fragte Baron Nummer fünf und kratzte sich gedankenverloren die Schulter, weil er glaubte, dort einen ätherischen Tentakel zu fühlen. „Das bedeutet, es ist Zeit mit dem Wichteln anzufangen“, erklärte der Schlafwandler von Narziss gleichgültig und begann, die Geschenke zu verteilen.

[…] [D]er Sheriff trat zu ihnen, um jedem einzelnen eine kleine goldene Schatulle zu überreichen. Einer nach dem anderen öffnete das Geschenk, um dann den Sheriff anzublicken. […] „Was“, sagte [Baron Forester] schließlich, „soll das bedeuten? Ich wollte einen Ipod oder die neue Playstation 4! Das ist das schlimmste Weihnachten das ich jemals hatte! Na warte nur, ich werde einen beleidigten Status auf Facebook posten, dann wirst du sehen, was du davon hast!

Die Barone sind wütend, weil der Sheriff ihnen zuvor jede Menge Gold, Schinkenimbisse und Ipads versprochen hat. Der Sheriff beschwichtigt sie mit der tollen Bastelarbeit, die er angefertigt hat!

[…] [E]in dreidimensionales Modell von England, Wales und Schottland, eingefaßt in ein großes Pentragramm [sic!].

„Ist das Plastelina?“, fragte Baron Nummer Eins und piekte es an. „So einen Bausatz hatte ich auch mal geschenkt gekriegt. Du hast es voll verkorkst, du hast statt einem Pentagramm ein Pentragramm gemacht! Noob!“, höhnte Baron Nummer Sechs.

Der Scharwenzler von Naseweis versucht die Barone zu beschwichtigen, indem er ihnen Land verspricht. Da Land aber viel weniger cool als ein Iphone ist, wird er von den anderen Baronen voll gemobbt. Daraufhin bittet er seinen Überraschungsgast, den Kelten, herein, der aus einer Torte springt.

Eine riesige Gestalt füllte den ganzen Türrahmen […]. […] Er hob das Visier, und ein flaches, breites, primitives Gesicht kam darunter zum Vorschein, beherrscht von tiefen Stammesnarben auf den Wangen und von kalten, wilden, stechenden Augen.

„Mein Name ist Steve Jobs!“

„Großer Gott!“, stammelte [Baron] Whitehead schließlich […], „daher kriegen wir also unser Iphone.“

Es ist natürlich nicht Steve, sondern Ordred, der Kelte, und er arbeitet nur in einem Applegeschäft. Um die Firmenphilosophie zu demonstrieren holt er ein brennendes Holzscheit aus dem Kamin und hält es eine Weile in der Hand. Die Firmenphilosophie ist übrigens „Ein Iphone ist wie brennende Holzscheite in der Hand zu halten, fuck yeah!“ Das war der Grund warum Apple zwischenzeitlich pleite war. Sie haben die Heizspiralen nicht unterbringen können.

Der Schadenfreudige von Narnia ist jedenfalls überzeugt, dass die Kelten ihm sein ganzes Gold zurückbringen werden. Ein Baron mit dem Namen Leicester denkt logisch und fragt den Sheriff, mit welchem Gold er jetzt eigentlich konkret die Kelten bezahlen will, da ihr Weihnachtsgeschenk ja auch so mickrig ausfiel.

Der Sheriff lächelte überlegen, locker und unbeeindruckt mit einem Hauch von Vanille und Brombeer im Abgang. „Ihr scheint sehr talentiert zu sein, die Schwachstellen meiner Pläne zu erkennen. Was ich tun werde? Das, was jeder Badficautor in so einer Situation tun würde! […]“
Er griff wie nebenbei mit seinen Gummiarmen hinter sich und nahm ein reichgeschmücktes Schwert von der Wand, schwang es plötzlich heftig in weitem Bogen und hieb es Leicester mit voller Wucht in den Hals.

„Ihr habt alle keine Fanatsy! Das ist mein Hoppy und ihr seid ein öffentliches Ärgernis, das habe ich im STVO nachgeschlagen! Steeerbt!“

Er hieb dem Baron den Kopf von den Schultern, der im hohen Bogen durch den Raum flog und auf dem Modell Englands auf dem Tisch landete […].

„So sieht es wirklich besser aus“, meinte Baron Nummer Drei und arrangierte ein paar Münzen um den Kopf. „Ich würde vorschlagen als nächstes machst du was mit Macramee“, sagte Baron Nummer Eins und alle stöhnten – das schlug er jedes Mal vor! Warum hatte der Schinken von Nominativ nicht Baron Nummer Eins geköpft?

Die Barone machen sich ein bisschen in die Hose und ermahnen den Sheriff, dass er ja immer noch eine Königsbratze heiraten muss, sonst wird das alles nichts. Aber der Sheriff hat da schon einen Plan und wir springen zu Marian, die gerade glücklich vor sich her grunzt, bis sie von einem Geräusch geweckt wird D:

Der durch das Fenster hereingefallene Mondschein zeigte ihr, daß sich niemand in ihrem Gemach befand.

Dankbar öffnete sie das Fenster und warf den Mondschein, der nur durch Zufall hereingefallen war, wieder nach draußen, wo er langsam die Straße entlang waberte.

Doch als sie angestrengt lauschte, hörte sie in der Ferne irgendwo im Haus gedämpftes Rufen und Hämmern.

„Verdammte Nachbarn, haben schon wieder ihren Technoabend!“ Sie beschloss, sich beim Vermieter zu beschweren.

Es ist dann aber doch nur ein guter, altmodischer Überfall von gesichtslosen Schergen. Marian fällt plötzlich ein, dass sie fast nur Frauen im Haus angestellt hat, was aus irgendeinem Grund hier als „schutzlos“ gewertet wird. Da sie sicher ist, dass jemand gekommen ist, um sie zu entführen, will sie erst flüchten, aber dann fällt ihr der arme Duncan ein, der ja ganz schutzlos bei ihr herumhängt, nachdem Robin ihn letztes Mal zu ihr in Pflege gegeben hat, vermutlich weil er in den Urlaub fährt. Es ist symptomatisch für das Buch, dass sie die „schutzlosen“ weiblichen Bediensteten gerne zurücklässt, aber für Duncan eine Extrawurst brät. Prioritäten, meine Damen und Herren!

Marian geht in die Küche und wird dort Opfer der Quotenvergewaltigung.

„Er will dich lebend haben, Mädchen. Aber keiner hat gesagt, daß ich nicht zuvor ein bißchen Vergnügen haben könnte. Harr harr harr. Ich bin übrigens böse. Ich hab‘ bis jetzt noch nie gesehen, wie eine Adelige aussieht außer in dieser Kaffeewerbung. Zieh dich aus, Weib. Oder ich tu‘ es selbst.“

„Okay, dann zieh du dich mal aus!“, sagte Marian. „Ich hab auch noch nie einen Söldner nackig gesehen!“ Das tat er, und sie machte eine Reihe geschmackvoller Aktzeichnungen.

Hier werden wir übrigens Zeuge einer besonders hässlichen Trope – gute Mädchen können sich immer wehren und werden nie vergewaltigt! Der Soldat jedenfalls kriegt Pfeffer in die Augen und einen Tritt in die Weichteile. Das war jetzt das dritte Mal im Buch, dass das passiert (Männern generell, nicht diesem Soldat). Trotz allem wird Marian am Ende geschnappt.

Der Hof draußen war voller Soldaten, die hin und her und hinein und hinaus rannten […].

„Huiiiii!“, riefen sie und flitzten durch die Gänge. Nur ein besonders besorgt aussehender Soldat rief immer wieder: „Ich muss aufs Klo, ich muss aufs Klo! Verdammt, warum ist dieses Schloss so groß?“

Währenddessen ist Duncan wach und außerdem der Dare Devil, weil er die Soldaten in der Nacht heranschleichen hörte. Dafür hat er mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen.

Es hatte einige Zeit gedauert, bis er seine alten Knochen aus dem Bett gehievt hatte. Doch auch jetzt hatte keine besonderen Schwierigkeiten, ihnen aus dem Weg zu gehen.

Nein, hier wurde nichts gekürzt. Duncan besteht quasi nur noch aus Gelee. Davon abgesehen überlegt er aber auch, was er tun kann, nun da Marian von Söldnern angegriffen wird. Er beschließt, Robin zu Hilfe zu holen.

Master Robin würde wissen, was im Rahmen des Machbaren lag.

Er würde eine 24-seitige Analyse vorlegen mit zwei Notfallplänen und einem Kostenvoranschlag.

Duncan geht in den Stall und findet dort Robins Pferd.

Er fand Robins Pferd schnell. Er erkannte es am Geruch, der für ihn so vertraut und unverwechselbar wie eine Stimme war.

Nur Robins Pferd benutzt Chanel No. 5.

Oder er schnuppert dem Pferd am Hintern. Such!Duncan! Besser als jede blöde Lassie! Jedenfalls haut Duncan dem armen Pferd die Fersen in den Bauch, es bricht durch die Stalltür (????) und prescht los in Richtung Sherwood Forest.

Die dunklen Gestalten, die ihm lautlos zu Fuß auf Rennrädern folgten, konnte er nicht sehen, und er hörte sie auch nicht.

… Die folgen einem galoppierenden Pferd zu Fuß. Wer sind die? Olympiasieger im Langstreckenlauf? Und wo ist Daredevil!Such!Duncans legendäre Fähigkeit zum Erschnüffeln und Hören von Leuten plötzlich hin?

Duncan jedenfalls lässt das Pferd den Weg finden, was auch super funktioniert, und kommt schließlich im Lager der Waldmänner an.

Doch auf seinen Fersen waren Tod und Verdammnis, denn die Zeugen Jehovas waren ihm gefolgt und hatten massenhaft Broschüren mitgebracht.

Ein Wächter des Waldlagers sieht Duncan kommen und schießt zur Warnung einen Pfeil mitten ins Lager, was auch so eine gute Idee ist, weil in einem Lager nie Kinder herum rennen oder jemand mal zufällig vorbei kommt.

Robin blickte sich verblüfft um, als er in den Boden fuhr. “Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt!“, kreischte er dabei. […] Robin blickte fragend zum Ausguck, der in die Richtung des näher kommenden Reiters deutete.

Dawut? Wenn der Ausguck so nahe zu Robin ist, dass die beiden sich sehen können, warum ruft er dann nicht oder wedelt mit Signalflaggen oder was weiß ich? Warum muss es ein Pfeil sein? Zweitens, wenn der Ausguck nur eine derartig kurze Entfernung überblicken kann, dass ihn Menschen in der Mitte des Lagers sehen können, ist er verdammt nutzlos. Drittens, wenn die Entfernung so kurz ist, müsste man einen Reiter, der sich dem Dorf nähert, schon hören oder sehen können.

Asim holt sein Fernrohr hervor und starrt damit in die Dunkelheit. Das Fernrohr hat er dem Ausguck deshalb nicht gegeben, weil so ein oller Ausguck eh nicht wüsste, wie man mit einem Fernrohr umgeht! Fernrohre sind was für Mauren und Bögen was für Engländer, merkt euch das!

Es ist natürlich Duncan, weshalb Robin auf ihn zueilt und sein Pferd scheu macht, damit Duncan auf die Fresse fliegt. Er ist immer noch der gleiche Charmebolzen wie im letzten Teil! Duncan berichtet unter Tränen, dass Lady Marian angegriffen und entführt wurde.

Da zischte ein Pfeil in die Lichtung hinter ihnen, und ihm folgte noch einer und noch einer, und dann pfiffen sie von überall her auf das Lager herein […].

Ein Glück dass die Kelten keine Engländer sind und deshalb nur Ferngläser statt Bögen bedienen können *nach oben deut* Sonst hätten sie als allererstes Robin und Duncan erschossen, die sich direkt in ihrer Schusslinie befanden, statt ziellos auf eine Lichtung zu schießen, der das bestimmt ganz arg weh tut.

Asim und Robin schauen durchs Fernrohr und sehen auf einem aus dem Nichts aufgeploppten Hügel ein Heer von Kelten.

Sie waren Hunderte, in Fellen und Häuten und Lederrüstungen und flauschigen rosa Pantoffeln, die jedes Geräusch gedämpft hatten, als sie Duncan folgten, weshalb er fucking hundert Kelten nicht bemerkt hatte, die hinter ihm durch den Wald ritten, mit Kopfbedeckungen in der Form wilder Tiere wie Bieber, Eichhörnchen und Geckos. Ihre narbigen Gesichter waren auf altertümliche Weise mit dem letzten Abendmahl bemalt, und wie sie bewegungslos im Mondschein aufgereiht standen und völlig ohne Bewegungen Pfeile auf eine harmlose Lichtung schossen, schienen sie eher Gespenster zu sein als Menschen; Erinnerung an Englands dunkle Vorzeit, an die Zeit vor jeglicher Zivilisation, als das Land noch Wildnis gewesen und von Wilden beherrscht worden war, als Ikea eine ferne Idee und das Iphone nur ein Funke im Gehirn des großen Steve-der-Kelte-Jobbs war. Ureinwohner haben schließlich weder Kultur noch irgendeine Form von Sitten oder Anstand, sondern sind immer und ausschließlich mordende Irre, die ihren Opfern die Köpfe abschneiden und damit Bowling spielen. Natürlich kein zivilisiertes Bowling. Wildnissbowling.

Weil Will Scarlet IMMER alles machen muss, was Robin und Asim auch machen, um cool zu sein und dazu zu gehören, schaut er auch noch durchs Fernglas. Wenn das so weiter geht, schauen die noch durchs Fernglas, wenn die Kelten bewegungslos im Lager stehen und Menschen ermorden, indem sie die Lichtung mit Schwertern pieken. Will schlägt wenigstens Alarm.

Ordred, der Oberkelte, steht da und kichert, weil im Lager nun Aufruhr herrscht.

Sie rannten in Panik ziellos hin und her, obwohl nur bewegungslose Kelten Pfeile schossen, die nichts trafen.

Aus dem Nichts taucht der Sheriff auf und gesellt sich zu Ordred. Er hat außerdem noch etwas lustiges mitgebracht.

Hinter ihm, am Fuße des Hügels unten, standen geduldig wartend Reihen um Reihen seiner Armbrustschützen.

Ich habe eine Frage – hat der Autor dieser Story irgendetwas verwechselt? Blinde, das sind die, die nichts sehen! Sie haben (meistens) ein normal funktionierendes Gehör! Hat der Sheriff vielleicht ein paar Olifanten und einen Panzer mitgebracht, der völlig unauffällig hinter Duncan her gerollt ist?

Der Sheriff ordnet an, dass nicht alle getötet werden sollen, da er ein paar der Waldbewohner zum späteren Aufhängen braucht, was Ordred nicht gern befolgt, aber widerwillig akzeptiert.

Währenddessen hat sich Robin aus dem Lager teleportiert (oder so), denn er rennt jetzt in das Lager hinein, dem er näher als die Kelten war, die auf einem Hügel stehen, wo man sie besser hätte sehen sollen als Duncan, vor allem von einem Ausguck aus, aber WHO CARES?!?!?! Alle bereiten sich auf die Verteidigung des Lagers vor, was so dramatisch ist, dass Little John die Grammatik abhanden kommt, denn [er] schrie seinen Leute [sic!] […] Befehle zu. Robin lädt seinen Automatikbogen.

Er legte einen ersten Pfeil in seinen Bogen, zielte und schoß viermal rasch hintereinander.

Pew pew pew!

Es folgen generische Filmactionszenen, inklusive „Throwing your sword always works!“. Duncan kämpft ein wenig mit, wird dann aber aufgeschlitzt.

Die nachfolgenden Pferde zertrampelten ihn noch zusätzlich, was unschön war und ein wenig matschig.

Robin bekommt noch Gelegenheit Duncan zu erreichen bevor er tot ist, aber er verstirbt kurz nachdem er sich dafür entschuldigt hat, dass er die Kelten ins Lager geführt hat. Das macht Robin noch heldenhafter, und er metzelt in Wut ein paar mehr Kelten nieder, aber das hat leider keinen Effekt. Die Waldmänner müssen sich gezwungenermaßen in ihre Baumfestung zurückziehen, wobei aber ein Gutteil der Dorfbevölkerung stirbt. Die Kelten lachen und benehmen sich so, wie sich Autoren Barbaren vorstellen.

Sie schnitten den Toten Hände und Ohren als Siegestrophäen ab und steckten Füße und Nasen alles, was nur geeignet schien, Feuer zu fangen, in Brand.

Währenddessen ist Robin gerade oben auf einer Plattform in der Sicherheit angekommen und gibt die Anweisung, die Strickleitern einzuholen, was den anderen Waldleuten bisher anscheinend noch nicht eingefallen ist. Sie brauchen außerdem einen zusätzlichen Wink von Robin, um zu erkennen, dass sie Strickleitern kappen sollten, an denen Kelten hängen. Ich sage euch, wenn in dieser Runde Robin der intelligenteste der Meute ist, gibt es wirklich keine Hoffnung für diese NPCs.

Die daranhängenden Kelten fielen vierzig Fuß und mehr in die Tiefe, wo sie liegenblieben und sich bitter über ihren schlimmen Rücken beschwerten.
Eine Weile beschossen die Armbrustschützen des Sheriffs und die Waldleute einander noch mit Pfeilen Schneebällen und Gummienten […].

Plötzlich hören die Kelten auf, Kram auf die Bäume zu werfen! Die haben was vor!

Mitten aus der Dunkelheit kam ein Feuerball angeflogen und schlug in den Baumkronen ein.

Sie haben Sailor Mars auf ihre Seite gebracht D:

Robin stellt völlig entsetzt fest, dass der Sheriff Katapulte hergebracht hat. Duncan, möge er in Frieden Ruhen, war anscheinend wirklich taub, oder der Sheriff hatte Katapulte in seiner Hosentasche, denn wie er schwere Kriegsmaschinen durch einen verdammten Wald gebracht hat, in derartig kurzer Zeit, bleibt mysteriös. Glücklicherweise hatten die Waldleute eine Poolparty geplant und hatten tausende von Eimern Wasser in ihren Hütten, mit denen sie das Feuer löschen. Das ist der materialmäßig sinnloseste Kampf, der mir je untergekommen ist. Als nächstes holen die Kelten wahrscheinlich Rammböcke, die auf Gummireifen fahren, und die Waldleute schütten ihren Vorrat Reißzwecken und Igel nach unten. Wartet es ab!

Jedenfalls brennen die Bäume lustig und irgendwann sehen die verbleibenden Waldleute ein, dass es keinen Sinn mehr hat auf den Plattformen zu bleiben und fliehen nach unten. Robin rettet heldenhaft Fanny und ihr Baby *gähn*, während Wulf, die zehnjährige Kampfmaschine, Kelten mit Pfeilen niedermäht und Will Scarlet mal wieder rumnörgelt. Dann, Drama! Robin stürzt von einer brennenden Seilbrücke in den vermuteten Tod, aber er ist natürlich nicht tot, da sind noch Seiten im Buch, aber die Waldleute können nicht zählen und merken das nicht.

Fanny rief wieder und wieder seinen Namen, aber es kam keine Antwort, bis sie sich schließlich abwandte und die Tränen unterdrückte, um das Baby nicht zu beunruhigen.

Ich meine, Feuer, Kriegsgeschrei und die Flucht über brennende Hängebrücken sind okay, aber Weinen vor einem Baby? Das würde es beunruhigen! Und das Kleine nicht zu beunruhigen ist jetzt unsere wichtigste Mission!

Ein Kelte findet das Locksleymedallion und steckt es ein.

Am nächsten Morgen, der dramatisch einen blutroten Himmel vorzuweisen hat, spricht der Stifter von Großfeuer mit den wenigen Überlebenden, die gefangen genommen statt ermordet wurden. Er will wissen, wo Robin Hood ist, oder zumindest dessen verkokelte Leiche. Wulf erzählt ihm, Robin wäre vom Baum gefallen. Der Sheriff kann aber zählen und ist misstrauisch, weil er nicht glaubt, dass der Rest des Buches davon handelt wie er Marian einen Braten in die Röhre schiebt. Das ist schließlich ein Roman statt einer Pimperfanfiction auf Amazon.

Währenddessen – private Privatmessen!

Auf Nottingham Castle hielten der Bischof und Marian Dubois in der Privatkapelle des Sheriffs eine private Messe, mit ihrem „Personal Jesus“.

Der Sheriff kommt herein geschleimt und Marian erkundigt sich, warum er sie gekidnappt hat. Er offenbart ihr, dass er ihre Briefen abgefangen hat. Das wäre eigentlich ein geeigneter Augenblick für Marian nachzufragen, was dann aus ihrer Vertrauten und Dienerin geworden ist, aber das ist ihr wurscht. Die war schließlich fett, hässlich und zählt nicht. Stattdessen, Cliffhanger! Was wird der Schurkige von Naseweis jetzt mit ihr anstellen?

Geheimnisse

Er führt sie aus der privaten Privatkapelle auf einen Balkon hinaus. Weil private Privatkapellen immer einen Balkon haben. Ich gebe auf Simon Green noch zu verstehen! Unten stehen jedenfalls die Gefangenen aus dem Waldlager.

In der Morgenkälte drängten sich unten schmutzig, blutig und mit unversorgten Brandwunden die Überreste von Robin Hoods Waldleuten in Ketten und Fesseln Tüten und Beuteln Kisten und Kästen Dosen und Döschen […].

Es folgt pathetischer Bockmist über die besiegten Menschen. Ich finde es ziemlich dreist, sie als Robin Hoods Waldleute zu bezeichnen. Die gehören ihm nicht, die sind freiwillig ohne sein Zutun ins Lager gekommen, und sie haben größtenteils auch für sich selbst gesorgt. Sie quasi als Robins Untertanen zu vermarkten zeigt nur zu was für einer Messiasparodie Robin sowohl vom Film als auch von Simon Green aufgeblasen wird.

[Wachen] beobachteten die Gefangenen mit kalten, flachen Blicken, passend zu ihren Flachwitzen und ihrem unterirdischen Humor.

Marian sah auf sie hinab und erkannte alle Gesichter wieder, weil sie ja so oft im Lager war, duh.

Mehr pathetisches Gesaller darüber, dass die Waldleute doch nur von FROIIIIIHOIT geträumt haben. Mädel, diese Leute haben nicht von Freiheit geträumt, sondern davon, dass ihnen niemand das Dach über dem Kopf anzündet und ihr Vieh wegnimmt. Mach jetzt mal nicht mehr aus dem ganzen Käse als da ist, nur, weil du gerade mal wieder den Gutmensch herauskehren musst. Da wird einem ja übel!

Plötzlich: Marian erkennt unter den Leuten ihre Bedienstete Sarah! Also die, die den Boten begleiten sollte und von ihm bewusstlos geschlagen und einfach liegen gelassen wurde. Wie zur Hölle ist die dahin gekommen? Warum ist die nicht zurück gelaufen und hat Marian gewarnt, wenn sie tatsächlich überlebt hat? Argh! Plot, einige dich mal, wo du hin willst!

Der Schimanski von Notorik erklärt Marian, er würde zehn der Anführer hängen, ihr aber zu ihrer Vermählung das Leben der restlichen Leute inklusive Sarahs schenken. Marian, das typische Brötchen, fragt, wen sie denn heiraten soll. Diese Preisfrage kann allerdings der Bischof beantworten!

„Erforscht euer Herz, Marian! Ihr wisst, dass es wahr ist! Ich bin euer Vater!“, sagte der Bischof, der soeben zu auf ihnen auf den Balkon heraustrat.

“NOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!“

Der Bischof schlägt vor, das Auabubu des Landes zu heilen indem sie und der Sheriff kleine Nottis zeugen. Marian findet das gar nicht lustig.

„Nur ein einziger Mann macht sich wirklich Sorgen um die Wunden dieses Landes. Er war auch der einzige, der sie zu heilen versuchte. Robin Hood. Wenn er dabei ein paar Leute ermordet hat, war das Zufall und zählt nicht!

Der Sheriff griff in seine Tunika

Iuuuh, doch nicht hier!

und brachte ein Goldmedaillon an einer Kette zum Vorschein.

Achso, puh.

Sie erkannte das stolze Wappen der Locksleys, das Suppenhuhn, das mit einer brennenden Gabel in einem Rennauto herum brauste.

Marian ist traurig und geschockt, blabla. Der Schwafler von Nervigkeit hält eine Rede, was für ein toller Typ Robin war, nur eben dummerweise auf der falschen Seite der Katapulte, und dass Marian ihn doch bitte heiraten soll, damit er nicht noch mehr Kinder umbringen muss. Marian knirscht ein bisschen mit den Zähnen und sagt dann „ja“, weil unschuldige Kinder und so.

Währenddessen, im verkokelten Sherwood Forest, suchen Asim, Little John und Bruder Suff, die wegen ihres Protagonistenstatus nicht gefangen genommen werden konnten, nach Überlebenden. Sie finden Robins verbrannten Bogen und grämen sich, als plötzlich eine Gestalt auftaucht, die natürlich Robin ist. Alle freuen sich, besonders Little John.

„Nicht nur der Sheriff hat euch für tot gehalten! Dabei hätte ich doch wissen müssen, daß Ihr überleben würdet heute früh eure Asbestunterwäsche angezogen habt! Ich war schließlich selbst dabei *wink wink* !“

Robin hat das erste und einzige Mal Schuldgefühle, weil er die Nerven des Sheriffs so strapaziert hat, aber das reden ihm die anderen wieder aus.

Szenenwechsel! Wir kehren zu den Anfängen der Geschichte zurück und befinden uns erneut in einem furchtbaren/furchtbar unlogischen Kerker.

In einem Verließ tief unter Nottingham Castle standen die zehn zur Hinrichtung verurteilten Waldmänner in Ketten an schmutz- und blutverkrusteten Wänden. […] Schmutziges Wasser lief ihnen über die Füße, und zuweilen bewegte sich darin etwas […].

Sieh an, der Sheriff hat den gleichen Innenarchitekten wie die Mauren! Und ein Leck im Heizungsrohr, wegen dem vielen Wasser. Oder sein großer Kessel Kakao mit vielen Marshmallows drin ist umgekippt.

Alle Gefangenen sind verzweifelt und resigniert, doch dann kommt der Sheriff zu Besuch um sie aufzuheitern!

Der Sheriff trat ein und verzog kaum merklich das Gesicht, als er in das Schmutzwasser trat.

Das war sein Kakao gewesen, SEIN Kakao! Dafür würde jemand büßen müssen!

Der Scharfmacher von Na-was-ist? plaudert ungezwungen mit seinen Gefangenen.

Er stellte sich breitbeinig vor den nächsten Gefangenen und lächelte kühl. „Was ist dir lieber, Schmerzen oder Tod?“

„Also mein Safeword war sonst immer Schokosoße!“, erwiderte der Gefangene und zwinkerte anzüglich. „Wir sind hier doch nicht bei „Wünsch dir was“! Entweder Schmerzen, oder Tod!“

„Dann gebt mir den Tod“, sagte er sachlich, während die anderen zustimmend murmelten.

Nur einer rief laut dazwischen: „Kann ich jemand anrufen?“

Der Sheriff schickt unabhängig von der Antwort auf diese Frage alle Befragten in die Folterkammer, weil er so ein Troll ist. Dann erklärt er, er wolle wissen, wo Robin abgeblieben ist, weil ihm ein Kribbeln im Bauch gesagt hat, dass er noch am Leben ist. Will Scarlet meint, der Sheriff bräuchte gar nicht darauf warten, dass Robin zu ihm gebracht wird, Will könnte ihn auch gleich so umnieten.

Der Sheriff musterte Will Scarlet mit dem gleichen Interesse, wie er seine Lieblings-Kellerassel Kunibert musterte, doch dieser wich seinem scharfen Blick nicht aus, obwohl er ganz schön piekste.
„Wenn er noch lebt“, sagte Will Scarlet, „dann weiß ich auch, wo ich ihn finden kann. Und ich komme an ihn heran. […] Mich würde er nie verdächtigen.

Ich meine, ich habe versucht ihm die Freundin auszuspannen, ihn mit einem Messer zu ermorden und mich ständig über ihn beschwert, aber sowas machen Freunde doch ständig, oder?

Wulf, das zehnjährige Killerkampfkind, knurrt, zerrt an seinen Fesseln und beleidigt Will, der Robin ja schon immer gehasst hat. Der Sheriff stimmt schließlich zu, droht aber noch ein bisschen.

Der Sheriff zog sein Schwert und kam ganz nahe. […] [Er] schob ihm vorsichtig seine Schwertspitze zwischen die Zähne und in den Mund.

Ist das hier ein Euphemismus? Sind wir wieder im Yaoiland?

Der Sheriff droht, Will die Zunge herauszuschneiden, wenn er gelogen hat, und schickt ihn dann auch noch in die Folterkammer, weil er so ein Troll ist.

Währenddessen, im Sherwoord Forest, haben es einige wenige Männer geschafft, innerhalb von 24 Stunden mit Schaufeln, die sie wer weiß woher haben, etwa hundert Leute zu beerdigen UND ihnen Holzkreuze zu zimmern aus wer weiß welchem Holz, denn eigentlich sollte ja das meiste verbrannt sein. Die Kelten haben sie nicht beerdigt, weil die fies sind und weil Robin gern an irgendeiner von schimmelnden Leichen übertragenen Krankheit eingehen möchte. Er ist so ein kluger kleiner Spatz.

Asim kommt und bringt Duncans Leiche und kriecht Robin in den Hintern, dass er den Leuten Stolz und eine bessere Zukunft und Coupons für Käsekuchen gegeben hat, blabla. Duncan sieht angeblich aus wie ein zerbrochenes Spielzeug. Selbst im Tod wird er noch würdelos behandelt und beschrieben.

Robin ist weiter emo und wäscht sich in einem Bach, bis er plötzlich merkt, dass jemand hinter ihm steht – Jason Will Scarlet.

„Es gab einmal Zeiten, da ich es nicht geschafft hätte, mich so einfach an euch heranzuschleichen.“
Robin stand auf und lachte erfreut. „Will! Willst du mich immer noch mit Surprise Buttsex überraschen? […]“

Will rückt gleich mit der Wahrheit heraus.

„Ich habe versprochen, Euch zu töten.“
Seine Worte hingen seltsam in der Morgenstille.

Little John betrachtete sie einen Moment und holte dann eine Wasserwaage hervor. „Ich weiß, was da nicht stimmt!“, brummte er, „die sind ja völlig schief!“

Alle sind böse auf Will Scarlet, weil er ganz plötzlich so feindselig ist, was ulkig ist, weil er die meiste Zeit Robin entweder böse angestarrt hat oder versuchte, ihn zu ermorden. Sie scheinen aus irgendeinem Grund davon auszugehen, dass er die ganze Sache mit den Kelten angezettelt hat, was völlig sinnlos ist, weil sie genau wissen, dass Duncan die Kelten unwissend hergeführt hat. Es folgt also eine Menge Dramarama aus der Dose.

„Durchsucht ihn!“, rief Fanny zornig. „Sicher hat er irgendwo eine Waffe versteckt! Ich überprüfe seinen Hintern!“ „Ich überprüfe seinen muskulösen Oberkörper!, erklärte Little John.

John tastete ihn grob ab und riss ihm schließlich das Hemd auf.

D: Yaoiland! Kurz vor dem Ende kommst du zurück! Wir haben dich vermisst!

Alle sehen, dass Will gefoltert wurde und sind betroffen. Was das jetzt beweisen sollte, ist unklar.

Jedenfalls erklärt Will, was als nächstes passieren wird – die zehn Aufständigen, darunter Wulf, werden gehängt, und das wird Teil der Hochzeitsfeierlichkeiten des Sheriffs sein. Sozusagen eine Themenhochzeit.

„Und welche Metze hat die Ehre, mit des Sheriffs Hosenlatz zu spielen?“ […] „Lady Marian hat eingewillgt, seine Braut zu sein.“

Oh, äh, whoops. Ähm, die ist natürlich keine Metze, äh, sondern, äh, eine ganz nette Frau, ähm…“

Ist das nicht ein toller Doppelstandard? Weil es um Lady Marian geht, sind alle bestürzt, aber würde der Sheriff irgendeine andere heiraten, dann wäre sie eine Hure und hätte es verdient. Die Drehbuchautoren sind so durchschaubar.

Auf einmal wissen alle, dass Marian königlichen Blutes ist, obwohl der Sheriff selbst erst mit der Nase drauf gestoßen werden musste, und erkennen, dass er sich damit König Richards Thron sichern will.

Und wurde ihnen allen bewußt, was diese Nachricht für Robin bedeuten mußte, und ein verlegenes Schweigen trat ein.

Nicht, dass sie sich je irgendwie explizit gesagt hätten, dass sie verliebt sind. Und natürlich ist Robin der wichtigste Leidtragende, wenn MARIAN an irgendjemand verheiratet wird den sie nicht mag. Nicht etwa Marian. Oder Fanny, Little John und Wulf, immerhin wird Wulf gehängt, und der Knabe ist erst zehn Jahre alt. Nein, wir müssen jetzt alle Robin bemitleiden! Er kriegt kein Booty! Awwwww!

Währenddessen sind Robin und Will zu einer Person verschmolzen. Nein, nicht so! Grammatikalisch!

„Man hat mir ausdrücklich aufgetragen, mir gerade diese Nachricht zu überbringen, und mich erst danach zu töten, nicht wahr, Will?“

Will stimmt zu und erklärt, er wäre gespannt, was Robin jetzt vorhat. Immerhin hat er jetzt niemand mehr, der ihn unterstützt. Will möchte wissen, ob er weiter kämpft, oder flüchtet.

„[…] Oder wollt ihr Euch lieber von uns abwenden und davon laufen wie das verwöhnte reiche Söhnchen, das Ihr in meinen Augen immer geblieben seid?“
Robin starrte ihn an, nun doch in aufwallendem Zorn. „Woher, Will Scarlet“, sagte er, mühsam beherrscht, „kommt dieser so ganz unbezähmbare Haß auf mich?“

„Uäääh, er hat gesagt ich wäre ein Hipster der im Starbucks sitzt! Ich werde so furchtbar gehasst und diskriminiert! Robin Hood is the new black! Uääääh!“

Ist ja wirklich ganz furchtbar, ein reiches Muttersöhnchen genannt zu werden! Aber hier kommt die große Enthüllung!

„[…] Daher, daß dein Vater dich mehr liebte als mich! Und dass er dir das ganze Tafelsilber vererbt hat!“ […] Und Will Scarlet nickte noch zur Bekräftigung und kostete sein Gefühl der erlittenen Ungerechtigkeit aus wie ein alter Familienfreund.

Hääää? Was wollte uns Simon Green damit jetzt sagen?

Aber merkt ihr den Unterschied? Wenn Robin ein reiches Muttersöhnchen genannt wird, ist er völlig von heiligem Zorn erfüllt und das zu Recht! Aber wenn Will Scarlet Zeit seines Lebens von ihrem gemeinsamen Vater nicht erwähnt wurde, dann suhlt er sich nur in seinem Elend (zumindest glaube ich wollte Simon Green das mit seiner ulkigen Formulierung sagen)!

Will erklärt, ihr gemeinsamer Vater hätte nach dem Tod von Robins Mutter eine andere Frau gehabt, die er jedoch fallen ließ, weil Robin sie so sehr hasste. Will beschuldigt Robin also, die Beziehung sabotiert zu haben, sodass Robin nie erfuhr, dass er einen Bruder von dieser zweiten Frau hat, nämlich Will Scarlet.

Jetzt, wo sie dies gehört hatten, sahen sie, daß es in der Tat eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden gab.

Sie hatten beide eine Nase, Hände und Füße!

Robin umarmte Will Scarlet und drückte ihn an sich.

Mein Knuddelbruder der mich hasst! Ich hab dich so lüüüüüüüp!

Sie standen lange wie in einer Art kämpferischer Umarmung und versuchten, die Jahre, die sie trennten, zu verdrängen.

Das heißt sie schieben einfach den Bauchansatz, den sie nach ihrer Kindheit angesammelt haben, weg? Sie wollen fusionieren um rückwärts zu altern? What is happening? Kämpferische Umarmung? Verdreht Will ihm liebevoll den Arm auf den Rücken?

„Ich habe einen Bruder! Und ich wollte doch immer einen haben! Gleich nach der Barbieküche!

„An diesem Tag heute“, sprach Asim, „sind wir alle Brüder. Wenn nicht nach Blut, so doch durch Feuer.“

„Na und?“, nörgelte Robin, „Ich wollte aber einen richtigen echten Bruder, und jetzt hab ich einen, und du NICHT!“
„Ja, aber wir sind jetzt trotzdem alle irgendwie Brüder!“
„Nein, nein, nein! Ich will nur diesen!“
„Doch, wir wollen alle Brüder sein! Halt die Backen!“

Robin sah sich unter seinen Freunden um. Sie grienten ihn an, und er griente zurück.

Dank ihrer Grien-Card. Badum-Tsch!

„Noch ist das Spiel nicht aus, meine Freunde. Nicht, solange wir nicht >Ende< darunter geschrieben haben.“

„Was ist das denn für ein komisches Spiel, wo man Ende drunter schreibt?“, fragte Will.
„Halt die Klappe, liebster aller meiner Brüder“, antwortete Robin und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.

Zurück im Kerker hängen alle in den Seilen (pun intended), weil sie gefoltert wurden. Draußen klappern die Bauarbeiter so laut mit ihrem Holz, dass die Gefangenen heraushören können, dass da ein Galgen aufgebaut wird, oder vielleicht ein lustiges Klettergerüst für den Sheriff.

Wulf denkt hochkomplexe Gedanken für einen zehnjährigen Jungen und ruft dann Gott an.

*Tuuut* *Tuuut* *Tuuut* *Klick* „Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Gott. Leider bin ich gerade nicht erreichbar. Bitte sprechen sie nach dem himmlischen Choral.“ *Haaaaaaaaa*

„Herr, hier spricht Wulf. Wenn du also schon beschlossen hast, dass dies die letzte Nacht meines Lebens ist, dann bitte ich dich, gib mit den Mut, daß ich erhobenen Hauptes sterbe. Bitte sorge außerdem dafür, dass das Pony, das ich mir zu Weihnachten gewünscht habe, an meine Schwester geht. […]“

Währenddessen hüpft der Sheriff durch sein Quartier und hat sich in Dagobert Duck verwandelt.

Immer wieder konnte er nicht anders, als mit beiden Händen hineinzugreifen und die Münzen klingend wieder zurückfallen zu lassen. Nichts auf der Welt konnte sich so anfühlen! Es war eine Lust! Eine ganze Kammer voller Gold!

Er wollte hineinspringen und wie ein Maulwurf darin herumwühlen!

Als der Sheriff sich auch über seine tolle Einrichtung freut, entdeckt er zufällig das Guckloch, durch das Mortianna ihn die ganze Zeit ausspioniert hat, und ist wütend. Deswegen rennt er hinunter in ihren Gruselkeller, um sich zu beschweren. Er tobt ein bisschen, bis Mortianna ihm, DUN DUN DUN, verkündet, er wäre ihr Sohn. Da Notti Angst hat, dass herauskommt, dass er nicht wirklich zu den Nottinghams gehört, lässt er Mortianna deshalb unbehelligt. Und falls ihr euch fragt, was der Sinn dieser Szene war – es gibt keinen. Deshalb kam sie nur im Extended Cut des Films vor.

Zurück bei den Waldmännern sitzen diese um ein Lagerfeuer und wärmen sich die Hände, bis Asim auf die Idee kommt, sie mit ein bisschen Schwarzpulver zu trollen, das er ins Feuer schmeißt. Dann planen sie ihren Angriff. Fanny kommt dazu und besteht, obwohl sie vor kurzem aufgeschnitten wurde und theoretisch tot sein müsste, darauf dass sie beim Plan mitwirken darf. Little John findet das nicht gut, aber Robin ist es wurscht, und damit endet das Kapitel.

Nächstes Mal werden wir dann das unheimlich dramatische, kaum vorhersehbare Ende lesen! Bis dahin tschüss!

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